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Die Ausbildung des Pferdes

Zu welchem Zweck Sie Ihr Pferd auch nutzen wollen - eins muss Ihnen dabei immer klar sein:
Ein Pferd wird nicht als Reitpferd geboren.
Es muss dazu Ausgebildet werden. Mit dieser Ausbildung sollte nicht, wie üblich, zu früh begonnen werden. Ich lehne die frühe Ausbildung des Pferdes ab und beginne nie vor dem 4. Lebensjahr und auch hier darf das Thema Zeit keine Rolle spielen.

Es mag zwar Pferde geben, die einem den „Weg zum Reitpferd" einfach erscheinen lassen und die 3 Jährig schon wie voll ausgebildete Reitpferde daher schweben, jedoch unterliegen alle Pferde den gleichen „Naturgesetzen" und das Wachstum ist mit dem dritten Lebensjahr weder beim Hengst, Wallach noch bei der Stute abgeschlossen, egal welcher Rasse sie darüber hinaus noch angehören.
Dem zukünftigen Reitpferd stehen vor allem zwei wesentliche Hindernisse im Weg. Das ist zum einen die „Vorderlastigkeit" und zum anderen die „natürliche Schiefe".              
In der klassischen Reitlehre spricht man hier von dem „natürlichen Gleichgewicht". Dieses muss zu Reitzwecken verändert werden, in das „künstliche Gleichgewicht". Mit „künstlich" ist aber keine widernatürliche Handlung oder gar widernatürliche Bewegung gemeint. „Künstlich" deshalb, weil nur die Reitkunst ein Pferd vom „natürlichen Gleichgewicht" in das „künstliche Gleichgewicht" richten kann. Unser heutiger Anspruch dabei sollte immer sein, dass unser Pferd dabei keinen Schaden erfährt.




„...die Ausbildung des Pferdes ist eine naturgemäße Gymnastik, durch die sein gesamtes Muskelsystem geübt wird, dem Knochengerüst diejenigen Richtungen zu geben, die der Reiter gebraucht."

Gustav Steinbrecht 'Das Gymnasium des Pferdes'; Verlag Dr. Rudolf Georgi, Aachen 1995 / S. 49

Eine Rücksichtsvolle Ausbildung braucht vor allem Zeit und Geduld. Die fehlt leider zu oft in der heutigen schnell lebigen Zeit Unser Ziel sollte sein, ein harmonisches Gefüge zweier Lebewesen bilden zu wollen, bei der wir eine partnerschaftliche Basis anstreben. Unser Ziel sollte nicht eine schnelle Ausbildung sein, bei der es in erster Linie um die Turniererfolge geht. Diese Form der Ausbildung lehne ich strickt ab.

 

 



Der Inhalt meiner Arbeit.

Die Ausbildung reduziert sich nicht nur auf den Beritt.


 

 

Eine intensive Arbeit vom Boden gehört genau so dazu, wie die Vorbereitung am Putzplatz. Pferde die beispielsweise Berührungen unangenehm empfinden, bei jeder Putzbürste die Ohren anlegen und wütend in den Anbindstrick beißen, sind ein trauriges Bild, dass wir nicht einfach so hinnehmen sollten. Auch der oft zu beobachtende Sattelzwang ist eine Reaktion, die uns aufhorchen lassen sollte. Pferde sollten sich in unserer Gegenwart weitgehend wohl fühlen können, dass wir dazu auch mal „Nein" sagen müssen und Grenzen klar- stellen, ist notwendig und das dabei ein Pferd nicht nur Spaß und Freude empfindet kann ist gerade bei einer liebevollen und konsequenten Ausbildung notwendig. Es wird nicht nur die Sonne scheinen, das braucht sie auch nicht. Aber nehmen wir die Reaktionen unser Pferde ernst und unterscheiden wir welche wir hinnehmen können und welche nicht. Ein Pferd das Berührungen hasst, möchte ich persönlich nicht reiten.


 

Reiten ist nicht alles und so arbeite ich gerne mit der Longe. Diese Form der Longenarbeit ist nicht zu verwechseln mit der Doppellonge auch wenn ich dazu immer zwei Longen führe. Die äußere Longe dient dem Parieren. Gerade in der Anfangsphase neigen junge Pferde dazu los zu rennen, weil sie sich erschrocken haben oder aus Übermut usw. Mit einer einfachen Longe fängt der Longenführer nun an das Pferd in den Longierkreis zu herein holen, dass ist aus mehrerer Hinsicht ungünstig. Es schadet den untrainierten Pferdebeinen und es dauert zu lange bis der Longenführer die Kontrolle über das Pferd zurück erlang hat. Mit der äußeren Führleine habe ich die Möglichkeit das Pferd ummittelbar zu parieren.  Eine gute Vorarbeit dazu ist nötig! Das Pferd muss zu erst lernen Anzuhalten.


 

Erst wenn das sitzt kann es im lockeren Tempo weiter gehen. Für diese Arbeit verwende ich gerne einen Kappzaum. Ausbinder wie auf den Fotos verwende ich nur sehr lang verschnallt lieber sind mir da noch Dreieckszügel, diese selbstverständlich auch lang verschnallt. Allerdings wenn ein junges Pferd zum ersten Mal eine Begrenzung erfährt sind Ausbinder besser geeignet. Es sei noch mal darauf hin gewiesen, nie dürfen Hilfszügel ein Pferd einengen bzw. einzwängen. Sie müssen Angebote machen und eine Wahl zum „Rausheben" ermöglichen.






Neben der Arbeit mit der Longe arbeite ich gerne mit der Doppellonge. Sie kann einem gute Dienste leisten, sowohl bei der Vorbereitung zum Anreiten als auch bei Korrekturpferden.


























Aber auch zur Einübung schwer Lektion ist die Arbeit vom Boden aus hilfreich. Wie hier zu sehen bei der in der Piaffe.







Und Zur Entspannung von Körper und Geist. Ein Ritt durch den Wald, der wirkt wahre Wunder.